Monatsarchiv: Juni 2013

BZ Hüttenberg | Reiftanz

bz_huettenberg_rt01_151Reiftanz-Projekt des Bildungszentrums Hüttenberg

Im Zuge der Medienwerkstatt Hüttenberg setzten sich Schülerinnen und Schüler der 3. und 4. Schulstufe intensiv mit der Geschichte des Heimatortes auseinander. Das Endprodukt ist ein Videofilm über den Hüttenberger Reiftanz, der nur alle drei Jahre am Dreifaltigkeitssonntag stattfindet.

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Zur Geschichte des Hüttenberger Reiftanzes

Der Reiftanz ist der älteste überlieferte Männerkettentanz in Europa. Die von 22 Tänzern dargestellten Figuren stellen Begriffe aus dem Bergbau dar: Stollen, Sohle, Grubenhaus… Die Figur des „Hans Obermoar“ sorgt mit der Klatsche für den fehlerfreien Ablauf während des Tanzes und ruft den für die Späße zuständigen „Schwoafträger“ (eine Art Narrenfigur) zur Ordnung. Im Anschluss an den Reiftanz, bei dem die Bergkapelle 108-mal die gleiche Melodie spielt, findet das Pritschen der Ehrengäste statt. Dabei legt sich der Ehrengast auf eine Bank und bekommt vom „Hans Obermoar“ drei Schläge mit der Klatsche auf das Hinterteil, die Glück und Fruchtbarkeit bringen sollen. Natürlich sorgt der „Schwoafträger“ auch dabei für allerlei Späße. Danach wird der „Gepritschte“ zur Lumperbutte (Bruderschaftskasse) geführt, wo er eine Spende leistet.

Die einzige Frau beim Reiftanz ist die Reiftanzbraut. Sie ist ein Symbol für den Frühling und hat repräsentative Aufgaben.

Erste urkundliche Erwähnung fand der Reiftanz im Jahr 1608.

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Unsere Volksschüler erarbeiteten gemeinsam mit den ehemaligen Reiftänzern Heinz Tilz sen. (ehemaliger „Hans Obermoar“) und Ferdinand Schmalzmayer und den Lehrern Ingrid Greiler und Hannes Fercher einige Tanzfiguren, bei denen auch ein „Hans Obermoar“ und der „Schwoafträger“ nicht fehlen durften. Die für „unseren Reiftanz“ benötigten Reifen schnitzte Herr Ferdinand Schmalzmayer. Beim Binden und Schmücken kamen wir in den Genuss der fachkundigen Unterweisung durch Frau Maria Müller aus Knappenberg. Gebunden wurden die Reifen von uns Lehrern. Geschmückt wurden sie mit roten Nelken und roten Maschen.

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Reiftanz

Der Reiftanz ist das wichtigste und eindruckvollste Hüttenberger Bergmannsfest und wird alle drei Jahre am Sonntag nach Pfingsten zur Aufführung gebracht. Der Name „Reiftanz“ ergibt sich aus den laubüberzogenen, bogenförmigen Tanzreifen, die zur Formung der verschiedensten kunstvollen Figuren dienen. Die Hauptakteure sind 24 Tänzer und zwei lustigen Figuren, der „Hans Obermoar“ und der „Schwoafträger“. Weitere Mitwirkende sind die Reiftanzbraut im weiße Brautkleid mit Schleier und schwarz-grüner Schärpe am Arm des Bergkommissärs, der Fähnrich, die Bergmusik und die ausrückenden Mannschaften.

Die Reiftanz-Melodie erklingt insgesamt 108mal zu den komplizierten Figuren des ersten Teiles, deren Namen die Bewegungen, Schritte und Figuren mit den Tanzreifen ausdeuten sollen: „Purzelsprung“, „Schneckengang“, das „Radl“, das „Über-Reif-Springen“, „Unterschlagen“, „Brückenspringen“, „Über-Reif-Gehen“. Der zweite Teil des Tanzes wird „Walzer“ genannt. Hier soll dargestellt werden, wie die zu einem Stollen zusammengesetzten Tanzreifen von den Knappen durchfahren werden. Schließlich bilden die Tänzer mit den erhobenen Reifen das Grubenhaus und es erklingt das alte Bergmannslied „Tief in der Erde Schoß ward uns ein ernstes Los…“.

Den heiteren Ausklang bildet der dritte Teil, der „Schertanz“. Das Grubenhaus wird abgebaut und allmählich kehren die Tänzer in die Zweierreihe der Ausgangsposition zurück. Während des Scheertanzes sind Obermoar und Schwoafträger mit allerlei Späßen zur Hand: so wird u. a. ein Zahn gezogen oder der Schwoafträger „rasiert“.

Im anschließenden „Pritschen“ werden die Ehrengäste – zum Gaudium der Zuseher – auf eine Bank gelegt und ihnen vom Obermoar mit seiner Pritsche drei klatschende Hiebe versetzt, was Glück und Gesundheit für drei Jahre bringen soll. Ein Trunk aus dem Ehrenbecher entschädigt den „Gepritschten“, und die Lumperbuttenkasse – die Bruderschaftskasse der Knappen – erhält ihre Spende. Das Pritschen zieht sich bis zum nächsten Tag, dem „Pritschenmontag“ hin, weil die Prominenz von weitum dazu geholt wird. Der Pritschmontag ist offizieller Feiertag in Hüttenberg.

Quelle: Marktgemeinde Hüttenberg

 

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BZ Bad Eisenkappel | Video | Besuch der Schauschmiede Bad Eisenkappel

 

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Das Bildungszentrum Bad Eisenkappel, das Kärntner Medienzentrum, Schmied Peter Dolinšek und Künstlerin Margit Wieser luden am 22. Mai 2013 zur Premiere des Filmes in die Schauschmiede Bad Eisenkappel.

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Im Vorfeld zum Dokumentarfilm über die Schauschmiede zeigten die SchülerInnen den selbstgestalteten Film zum Thema „KREATIVWETTBEWERB 2012_13 | mehr haben – besser leben? | Kreativität und Konsum“.

Schauschmiede Bad Eisenkappel | Das Video

Inhalt: Die alte Rohreschmiede in Bad Eisenkappel ist Schauplatz der Dreharbeiten von SchülerInnen des BZ Bad Eisenkappels. Schmied Peter Dolinšek und Künstlerin Margit Wieser geben Einblicke in die Arbeitsweisen des Schmiedens. Die SchülerInnen des Bildungszentrums Bad Eisenkappel führen durch die Geschichte der Eisenverarbeitung in Bad Eisenkappel.

Die Präsentation: Selbstverfasste Texte der SchülerInnen gaben Einblicke zur Entstehungsgeschichte der Dokumentation über die Schauschmiede. Von der Qualität der gezeigten Produktion beeindruckt: Bgm. Franz Smrtnik und Gemeinderäte, Alfred Pototschnigg vom Verein Ante Pante, die Eltern der Schüler und zahlreiche Gäste. Dir. Heinz Nečemer, BZ Bad Eisenkappel: „Mit diesem Film ist es gelungen, ein Stück Zeitgeschichte in Eisenkappel aufzuzeigen. Die SchülerInnen konnten aktiv Medienarbeit gestalten.“

Mitwirkende der Videoproduktion
Verena Reinwald, Mathias Strugger,
Marcel Repnik, Lisa Krutner, Melanie Olip,
Vanessa Weinzerl, Chantal Lamp, Simon Kaschnig

Projektbegleitung
Annemarie Pototschnigg
Heinz Nečemer
Alfred Pototschnigg | Verein Ante Pante

Video | Authoring | Schnitt | Ton
Alfred Regenfelder

Coverart | Fotos
Erich Angermann

Besonderen Dank an Margit Wieser und Familie Besim

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